Prävention
Diabetischer Fuß: Tipps zur Vorbeugung
Das A & O: Ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel
Der diabetische Fuß ist eine schwere Langzeitkomplikation bei Patienten mit Diabetes. Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist ein über Jahre hinweg erhöhter Blutzuckerspiegel. Denn so kann es zu schweren Schäden an den Nerven und Blutgefäßen in den Füßen und Unterschenkeln kommen. In der Folge entwickeln sich dann leicht ernste Fußprobleme wie etwa schlecht heilende Geschwüre. Umso wichtiger ist es, dass der Blutzuckerspiegel gut eingestellt ist. Auch der Blutdruck und die Blutfettwerte müssen regelmäßig kontrolliert werden. Deshalb sind auch die Routine-Untersuchungen beim Arzt so wichtig.
Alarmsignal: Kribbeln in den Beinen
Menschen mit Diabetes sollten die typischen Alarmsignale ernst nehmen: Denn ein unangenehmes Brennen und Kribbeln in den Beinen („Ameisenlaufen“) ist häufig ein Anzeichen dafür, dass die Nerven bereits geschädigt sind und eine sogenannte „diabetische Neuropathie“ besteht.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden.
Der Arzt prüft in der Regel einmal pro Jahr mit einer speziellen Stimmgabel das Ausmaß der Nervenschädigungen und die Berührungsempfindlichkeit der Füße. Das Wärme- und Temperaturempfinden lässt sich aber auch zu Hause kontrollieren - mit einem speziellen Stift aus der Apotheke.
Tägliche Selbstkontrolle
Behalten Sie die Gesundheit Ihrer Füße im Auge: Nehmen Sie sich jeden Tag die Zeit und kontrollieren Sie Ihre Füße gründlich auf Veränderungen.
- Achten Sie dabei darauf, dass Sie gutes Licht haben und verwenden Sie einen Spiegel, um auch die Fußsohle genau begutachten zu können.
- Vergessen Sie nicht, auch zwischen den Zehen nachzusehen.
- Falls Sie beispielsweise Blasen, Druckstellen, Hornhautschwielen, Einrisse, Schwellungen, rote Stellen oder Anzeichen für Fuß- oder Nagelpilz entdecken, sollten Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen.
- Auch Hühneraugen, Warzen und eingewachsene Zehennägel sind Anlass für einen Arztbesuch und sollten auf keinen Fall in Eigenregie behandelt werden.
Im Alter ist man oft nicht mehr so beweglich und auch das Sehvermögen lässt nach. Wenn Sie selbst Ihre Füße nicht mehr gründlich genug kontrollieren können, sollten Sie unbedingt jemanden um Hilfe bitten.
Fußverletzungen vermeiden
Diabetische Nervenschäden führen auch dazu, dass Betroffene kaum oder gar keine Schmerzen in den Füßen empfinden. Damit entfällt ein wichtiges natürliches Warnsignal: Druckstellen durch unpassendes Schuhwerk, Verbrennungen durch eine heiße Wärmflasche oder Verletzungen bei der Fußpflege werden oft nicht wahrgenommen. Das Gefühl für die Füße geht im wahrsten Sinne des Wortes verloren. Schützen Sie deshalb Ihre Füße vor Verletzungen. Das heißt konkret:
- Achten Sie darauf, dass Ihre Schuhe Ihnen wirklich gut passen! Zu enge Schuhe oder raue Nähte sind die häufigsten Auslöser von diabetischen Fußwunden. Mehr erfahren
- Prüfen Sie vor dem Anziehen der Schuhe mit der Hand, ob ein Steinchen im Schuh oder eine raue Stelle tastbar ist, die gefährlich werden könnte.
- Gehen Sie niemals barfuß, auch nicht in der Wohnung. Tragen Sie in der Wohnung bequeme Hausschuhe und im Schwimmbad oder am Strand Badeschuhe.
- Tragen Sie Strümpfe und Socken, die keine einschnürenden Bündchen haben.
- Verzichten Sie auf Wärmflaschen im Bett und Heizkissen.
- Verwenden Sie keine ätzenden Hühneraugenpräparate oder Desinfektionsmittel.
- Gehen Sie bei Auffälligkeiten möglichst rasch zum Arzt.
Die richtige Fußpflege
Menschen mit Diabetes sollten ganz besonders auf eine sorgfältige Fußpflege achten. Das gilt vor allem, wenn sich bereits Nervenschäden in den Beinen entwickelt haben. Denn dann können ein zu lang gewachsener Nagel oder eine Hornhautschwiele rasch zum ernsten Problem werden, ohne dass die Betroffenen es überhaupt bemerken: Der Nagel kann den benachbarten Zeh leicht verletzen und Risse in der Hornhaut stellen eine Eintrittspforte für Keime dar. Grundsätzlich gilt: Scharfe oder spitze Gegenstände wie Schere, Knipser oder Zange sind tabu – zu groß ist das Risiko für Verletzungen.
Die besten Tipps zur diabetischen Fußpflege
Fußgymnastik fördert die Durchblutung
Bei vielen Diabetikern ist die Durchblutung der Füße gestört. Wer seine Füße täglich mit geeigneten Übungen trainiert, fördert den Blutfluss und kann auf diese Weise einen Beitrag zur Vorbeugung leisten. Keine Sorge, für Ihre tägliche Fußgymnastik müssen Sie nicht gleich ins Fitness-Studio gehen – sie können einfach zu Hause trainieren. Grundsätzlich gilt: Falls Schmerzen auftreten, sollten Sie sofort abbrechen und Ihren behandelnden Arzt kontaktieren.
Geeignete Übungen für die Füße finden Sie hier.
Ein gesunder Lebensstil
Keine Frage: Wer nicht raucht, sich viel bewegt und auf eine gesunde Ernährung achtet, tut viel für seine Gesundheit. Bei Diabetes ist ein gesunder Lebensstil besonders wichtig, um den möglichen Folgeschäden der Erkrankung – zu denen auch der diabetische Fuß zählt – vorzubeugen. Speziell das Rauchen schadet den Gefäßen und kann so (auch) Durchblutungsstörungen in den Beinen nach sich ziehen. Diese gelten neben Nervenschäden als zweite wichtige Ursache für die Entwicklung von diabetischen Fußproblemen.